Rückblick 2025

Pilzwanderung

Pilzwanderung im Regen – Thorsten Pfeiffer begleitet Flora-Freunde seit
über zehn Jahren

Trotz regnerischen Wetters machte sich die Freunde der Flora
Herbornensis e.V. am Sonntag vormittag auf den Weg in den Wald: Um 10
Uhr startete die traditionelle Pilzwanderung unter der bewährte Leitung
von Thorsten Pfeiffer, der den Verein bereits seit mehr als zehn Jahren
mit seinen fachkundigen Exkursionen begleitet. Ausgestattet mit
Regenjacken und Körben ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
nicht vom Wetter abhalten. Pfeiffer verstand es auch diesmal, seine
Begeisterung für die Welt der Pilze weiterzugeben und fundiertes Wissen
mit unterhaltsamen Anekdoten zu verbinden. Dabei ging es nicht nur um
Speisepilze, sondern auch um seltene und giftige Arten sowie um die
ökologische Bedeutung der Pilze für den Wald.
So wurde die Wanderung trotz des Regens zu einem lehrreichen Erlebnis,
das sowohl Pilzneulinge als auch erfahrene Sammler bereicherte.
Am Ende der rund dreistündigen Tour waren sich alle einig: Das Wetter
mag ungemütlich gewesen sein, doch die Freude an der Natur und das
Wissen um ihre Schätze haben überwogen. Der Verein dankte Thorsten
Pfeiffer herzlich für seine langjährige Verbundenheit und seine
unermüdliche Begeisterung, die die Pilzwanderungen Jahr für Jahr zu
einem Höhepunkt im Vereinsleben machen.

Stadtexkursion "Mauerblümchen"

Herborn, 13. September – Zu einer besonderen Entdeckungstour luden die
Freude der Flora Herbornensis e.V. am Samstagvormittag ein. Rund 1,5
Stunden lang führte der Weg die Teilnehmer durch die Altstadt –
beginnend an der Hohen Schule, dem Speckturm und Hainturm, entlang der
unteren Schlossmauer und der historischen Mauer von Pfarrhaus II, um die
Kirche herum und schließlich über die Große Grade zurück zum
Ausgangspunkt. Das Ziel der Exkursion: die Vielfalt an Wildpflanzen
inmitten der Stadt sichtbar zu machen. Etwa 50 verschiedene Arten
konnten die Naturfreunde auf ihrem Rundgang entdecken – in
Pflasterfugen, Mauerritzen oder an jahrhundertealten Gemäuern. Besonders
häufig fanden sich in den Pflasterfugen Vogelknöterich und
Breitwegerich, die sich dort großflächig ausbreiten. An den Mauern
hingegen zeigten sich besondere Pflanze wie die Mauerraute, der gelbe
Lerchensporn, das Mauerzimbelkraut oder der braunstielige Streifenfarn,
der an der Mauer des Henkerhauses von Herborn wächst. Daneben begegneten
den Teilnehmenden viele altbekannte Arten: Brennnessel in männlicher und
weiblicher Form, weiße Taubnessel, Schöllkraut, Kratzdistel, Schafgarbe
und Rotklee. Doch auch auf Giftpflanzen wurde hingewiesen, wie der
schwarze Nachtschatten. Auffällig sei zudem, dass viele Pflanzen seit
Jahren treu an denselben Stellen wachsen – besonders jene in den Fugen
der historischen Mauern. Die Führung zeigte eindrucksvoll, wie reich und
vielfältig die unscheinbare Pflanzenwelt mitten in der Stadt ist – und
dass selbst Mauerritzen und Pflasterfugen zu wertvollen Lebensräumen
werden können.

Insektenexkursion auf der Amdorfer Viehweide

Die Freunde der Flora Herbornensis e.V. luden am Samstag, den 16.08.25
ein, gemeinsam mit Volkmar Nix auf Insektensuche zu gehen. Diesmal auf
einer Wiese am Rande des Naturschutzgebietes „Amdorfer Viehweide“. Nach
einer kleinen Auffrischung, was überhaupt zu den Insekten zählt und
welche Merkmale Insekten im Körperbau und der Verpuppung aufweisen,
starteten die Teilnehmer in die Wiese. Ausgerüstet mit
Schmetterlingsnetzen und Fangbecher wurden in kürzester Zeit die ersten
Funde präsentiert. Volkmar Nix konnte die Schmetterlinge, Insekten und
diesmal auch viele Wespen mit dem entsprechendem Namen benennen. Es gibt
über 250 Wespenarten und sie ähneln auch nicht immer der gemeinen
deutschen Wespe. Als Laie wäre man nicht darauf gekommen, dass es sich
hier um eine Wespe handelt. Die Vegetation in der Wiese war durch die
Trockenperiode diesmal nicht so üppig und die Funde der Teilnehmer
überschaubar. Jedoch mit jeder Insekten-Exkursion lernt man ein kleines
bisschen dazu und es macht Freude die Natur zu erkunden.

Bienen & Brot - Zu Besuch beim Imker

„Besuch beim Imker“

Knapp 35 Teilnehmer folgten am Samstag dem 26.07.2025 einer Einladung
der Freunde der Flora Herbornensis e.V. nach Seilhofen zum Imker. Im Hof
von Helmut Ernst konnten die Teilnehmer alle Stationen vom Bau der Waben
bis zum fertig geschleuderten Honig nachvollziehen. Alles was zur
Imkerei gehört war für die Besucher dort am Nachmittag aufgebaut worden.
Um so viel Fachwissen über das Leben der Bienen und die Imkerei zu
erlangen, muss man sich regelmäßig fortzubilden. Der Vortrag von Helmut
Ernst verdeutlichte noch einmal, dass das Leben und Arbeiten der Bienen
hochinteressant und für uns Menschen lebenswichtig ist. Wer gewerblich
eine Imkerei betreibt, der muss bestimmte hygienische Vorschriften,
gerade was die Arbeitsräume anlangt, einhalten. Auf Sauberkeit und
Hygiene in der Honigherstellung legten die beiden Seilhofener Imker,
Helmut Ernst und Simone Granzow, großen Wert. Vereinsmitglied Gerhard
Cunz, Biologielehrer im Ruhestand, hatte zur Ergänzung der Veranstaltung
seine beiden Mikroskope mitgebracht. Die Teilnehmer konnten sich nun
verschiedenen Honigbienen und auch den vorpräparierten Pollen unter dem
Mikroskop anschauen. Nebenbei nutzten die Freunde der Flora Herbornensis
e.V. dann noch die Restwärme des Seilhofener „Backes“ zum Backen von
Brot. Den Teig dafür hatten 2 Vereinsmitglieder vorbereitet und auch zum
Grillen der mitgebrachten Bratwürstchen reichte die Ofenwärme noch. So
konnten alle Teilnehmer bei einem Butterbrot mit Honig oder Würstchen
mit Brot die Veranstaltung ausklingen lassen.

Kräuterführung am Wildkräuterbeet

Am 28.06.2025 trafen sich die Freunde der Flora Herbornensis e.V am
Wildkräuterbeet an der Dill und stellten interessierten Teilnehmern die
Pflanzen im Beet vor. Eine Auswahl von ca. 60 heimischen Wildpflanzen
gab es im Beet zu bestaunen. Vor ein paar Jahren wurde das
Wildkräuterbeet von dem kleinen Naturschutzverein angelegt und wird
seitdem fortlaufend gepflegt. Viele der Pflanzen befinden sich momentan
in der Blühphase und zeigten somit ihr schönstes Gesicht. Aus dem Beet
sticht die „Wilde Malve“, ein Neuzugang der Frühjahrsbepflanzung, mit
ihrem kräftigen rosa Blütenkleid heraus. Auch das Weidenröschen
dominiert momentan im Beet. Eine Teilnehmerin der Exkursion wusste zu
berichten, dass ihre Mutter die Pflanze als „Trümmerpflanze“ bezeichnet
hat. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wuchs das Weidenröschen üppig
aus den Trümmern heraus und vertuschte somit das darunter liegende
Elend. In der Heilkunde ist das Weidenröschen aber eigentlich ein
„Männerkraut“. Es kann eingesetzt werden bei häufigem Harndrang,
Prostatavergrößerung und war ehemals Bestandteil einer Teemischung, die
„Deutscher Haustee“ genannt wurde. Manche der im Beet wachsenden
Pflanzen fanden schon vor ca. 200 Jahren ihre Bestimmung in der
Zuckerbäckerei oder Wollfärberei. Doch die meisten der Wildpflanzen
wurden zu Heilzwecken eingesetzt. Der Apotheker Johann-Daniel Leers
machte schon im 18. Jahrhundert auf die große Pflanzenvielfalt in
unserer Region aufmerksam. Sein Werk die „Flora Herbornensis“ findet
auch heute noch Aufmerksamkeit in der Wissenschaft. Anhand dieses Werkes
läßt sich gut nachvollziehen, ob die vor 250 Jahren erwähnten Pflanzen,
heute noch in unserer Region existieren. Als einer der wenigen Botaniker
seiner Zeit hat Leers zu den 1.140 in seinem Werk aufgelisteten Pflanzen
auch die Standortangabe mit beigefügt. Die üppige Blühphase im Beet wird
sicher noch eine Weile andauern und die Spaziergänger und Radfahrer
während des Sommers erfreuen.

Auenlandschaften unserer Heimat

Besondere Biotope in unserer Heimat

Zu einer beeindruckenden Exkursion ins Lemptal luden die Freunde der
Flora Herbornensis e.V. am Samstag den 2. August 2025 ein. Unter
fachkundiger Leitung von Günter Schwab von der
Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill e.V. erkundeten die Teilnehmer
die dortigen „Pfeifengraswiesen“ – ein besonders schützenswerter
Lebensraum, der deutschlandweit selten geworden ist. „Pfeifengraswiesen“
zeichnen sich durch ihre extensive landwirtschaftliche Nutzung aus: Nur
höchstens 2 Mahdtermine und der völlige Verzicht auf Düngung ermöglichen
eine außergewöhnlich hohe Artenvielfalt. So konnten die Teilnehmer neben
dem Großen Wiesenknopf auch Gewöhnlichen Teufelsabiss, Heilziest,
Odermennig und Echtes Labkraut entdecken. Wo die Wiese trockener wurde,
fanden sich zudem Ackerwitwenblume und Wiesenflockenblume; seltener
zeigt sich hier die Färberscharte.
Für ein besonderes Highlight sorgte eine Wespenspinne, die sich auf das
Hosenbein eines Teilnehmers verirrte. Sofort waren die Fotofreunde zur
Stelle und hielten das farbenprächtige Tier in eindrucksvollen Bildern
fest. Neben der artenreichen Pflanzenwelt tummelten sich auf den Wiesen
zahlreiche Grashüpfer, Insekten und Bienen – ein Zeichen der
ökologischen Vielfalt dieses wertvollen Biotops.
Der Name „Pfeifengraswiese“ stammt übrigens von der gleichnamigen
Grasart, deren knotenfreie, lange Halme früher zum Reinigen der
Tonpfeifen genutzt wurden.
Günter Schwab betonte die Bedeutung dieser Lebensräume für den Erhalt
der Artenvielfalt im Lahn-Dill-Kreis. Solange hier eine extensive
Nutzung der Wiesen beibehalten wird, können wir uns an der Blütenpracht
erfreuen. Würde intensive Landwirtschaft Einzug halten, dann wäre es mit
dieser Vielfalt bald vorbei.
Die Exkursion machte eindrucksvoll deutlich, wie wichtig es ist, die
letzten „Pfeifengraswiesen“ zu bewahren, um auch zukünftigen
Generationen ein solch artenreiches Naturerlebnis zu ermöglichen.

Kräutersammeln für Oxymelherstellung

Eine vergessene Heilmethode wird wieder entdeckt – Oxymel

Trotz kühlem Wetter fand sich am Samstag den 24.5.25 eine handverlesene Gruppe interessierter Teilnehmer ein, um mit den Freunden der Flora Herbornensis e.V. in die Donsbacher Wiesen zu gehen. Hier wurden ca. 11 Kräuter für die Herstellung eines „Wiesen-Oxymel“ gesammelt. Fast alle Kräuter enthalten reichlich Vit. C, Flavonoide, Mineralstoffe, Gerbstoffe und andere Inhaltsstoffe, die für den Menschen nützlich sind.
Da ein „Oxymel“ ( Sauerhonig ) ohne Alkohol ist, kann man hier gezielt für Kinder ein Pflanzenheilmittel herstellen. Unter Sachkundiger Anleitung wurden einige wenige Blüten und Blätter gesammelt. Das Sammelgut musste nun im Anschluß zuhause klein geschnitten werden und kommt dann zusammen mit dem Honig und Apfelessig für ca. 3 Wochen in ein Glas. Die genaue Rezeptur erhielten alle Teilnehmer. Der Schwerpunkt
wurde diesmal auf ein Querbeet „Wiesen-Oxymel“ gelegt um möglichst breit gefächert an Inhaltsstoffe zu kommen. Die Teilnehmer lernten so einige der Pflanzen kennen, die momentan in unseren Wiesen stehen. Die Herstellung von „Oxymel“ ist eine sehr alte Heilmethode, die auch Hildegard von Bingen schon angewandt hat. Im Anschluss bot sich die Gelegenheit beim Nabu Donsbach selbst gebacken Kuchen und eine Tasse
Kaffee zu bekommen.

Pflanzentauschbörse 2025

Pflanzentauschbörse trifft auf essbare Stadt

Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich am Samstag den 26.4.2025 die Freunde der Flora Herbornensis e.V. zur Pflanzentauschbörse am Johann-Daniel-Leers-Weg an der Dill. Das Angebot an Pflanzen war groß:
Lungenkraut, Zitronenmelisse, Wolfsmilchgewächse, Katzenminze, blauer Eisenhut, Herzgespann, Gänsefingerkraut, Christrose, sibirische Iris, die Duchesse de Montebello und andere, sowie selbst gezogene Paprika-, Tomaten- und Snackgurkenpflanzen. Da traf es sich gut, dass auch die „Essbare Stadt Herborn“ zur gleichen Zeit ihre Kübel neu bepflanzte. Tomaten-, Gurken- und Paprikapflanzen die bei der Tauschbörse übrig blieben wanderten so gleich weiter in die Beete der Essbaren Stadt Herborn. Die Flora-Freunde boten außer Pflanzen natürlich auch Kaffee,
selbst gebackenen Kuchen und frische Crépes an. Da ließ es sich auch Frau Gronau, die Bürgermeisterin von Herborn, nicht nehmen bei einer Tasse Kaffee mit den Pflanzenfreunden zu plaudern. Sie konnte sich in aller Ruhe das Wildkräuterbeet anschauen. Hier fiel ein Blütenteppich aus blauem „Gundermann“ ins Auge und das „Lungenkraut“ war ein Magnet für zahlreiche Bienen und Hummeln. Alle Wild- und Heilpflanzen gedeihen an der Dill sehr gut und werden im Hochsommer bestimmt wieder viele Insekten mit ihrer Blütenpracht anlocken. Dies freut besonders die Spaziergänger und Radfahrer an der Dill.

Waldlehrpfad Niederscheld Wanderung

Flora trifft Vogelschutzgruppe

Ein gelungener Auftakt für das Jahr 2025 war die gemeinsame Wanderung der Freunde der Flora Herbornensis e.V. mit der Vogelschutzgruppe 1962 e.V. Niederscheld auf dem „Waldlehrpfad“. Gleich 3 sachkundige Führer wurden der Exkursion zur Verfügung gestellt und so staunten die Teilnehmer über die vielfältigen Interessensgebiete der Niederschelder Vogelschutzgruppe. Die exzellente Beschriftung der Bäume und die vielfältigen Schautafeln auf dem „Waldlehrpfad“ lassen erahnen wie viel Arbeit hinter allem steckt. Aber es sind nicht nur die Lehrtafeln die Aufmerksamkeit erlangten, sondern auch das Engagement im Naturschutz. Hier werden z.B. ca. 800 Nistkästen betreut, d.h. gekauft, aufgehängt und jährlich gesäubert durch zahlreiche freiwillige Helfer des Vereins. Seltene alte Obstsorten wurden auf einer Streuobstwiese gepflanzt und gepflegt. Es fallen noch weitere zahlreiche Arbeiten im Laufe des Jahres an und dafür haben sich jeweils kleine Gruppen gebildet, die diese Arbeiten übernehmen. Sei es denn Weidezäune für die Hochlandrinder zu stecken, um den Trockenrasen zu pflegen, oder Mäharbeiten, Apfelsaftpressen mit dem Waldkindergarten, das Schneiden der Obstbäume, die Blumenkübel in Niederscheld zu bepflanzen und zu pflegen, der Bau von Insektenhotels oder das Organisieren von Veranstaltungen. Wahrscheinlich noch viele Dinge mehr. Es war auf jeden Fall sehr interessant sich gegenseitig einmal auszutauschen. Denn das Ziel beider Vereine ist das Gleiche, nämlich der Schutz der Natur und dafür ein breites Publikum zu gewinnen. Hierfür lohnt sich jede Mühe und Engagement, denn es geht um die Zukunft unserer Kinder.

Jahresauftakt Buchvorstellung "Neue Flora Herbornensis"

Buchvorstellung „Neue Flora v. Herborn u. gedenken des 250. Todestags von Johann Daniel Leers

Die Stühle reichten am 28.2.2025 nicht aus, bei der Gedenkveranstaltung anläßlich des 250. Todestages eines der berühmtesten Bürgers von Herborn. Anne Krüger-Zechlin von den „Freunden der Flora Herbornensis e.V. versetzte das Publikum in die Zeit des 18.  Jahrhunderts, wo es in Herborn noch Studenten und eine Hohe Schule mit universitären Betrieb gab. Großes Interesse fand ebenso die Neuauflage des Lebenswerkes von Friedrich Graffmann, der auf den Spuren von Leers wandelte. In beiden Büchern steckt viel Zeit,  Liebe, Wissen und eine Lebensleistung die ihresgleichen sucht. Leers war ein sehr bescheidener und zurück gezogener Mann in seiner Zeit, von dem man in Herborn damals vermutlich noch nicht einmal wusste, dass er an einem so bedeutenden botanischen Werk arbeitete. Friedrich Graffmann, Lehrer am hiesigen Gymnasium, war sofort fasziniert von der „Flora Herbornensis“. Sie inspirierte ihn
einen gleichnamigen Verein zu gründen und auf Leers Spuren zu wandeln. Karl Löber, ein Heimatforscher aus Haiger, beschäftigte sich ebenso mit dem großen Botaniker Leers. Leers war einer der ersten Wissenschaftler seiner Zeit, der die Pflanzen nach dem Linne’schen System ordnete und er wurde als einer der bedeutendsten Botaniker in Westeuropa bezeichnet. Friedrich Graffmann übersetzte das Buch „Flora Herbornensis“ von Leers aus dem Lateinischen und ergänzte es mit einem Vergleich der Natur- und Kulturlandschaften 1775 zu 2004. Thomas Bachmann von den „Freunden der Flora Herbornensis e.V.“, schlägt Bezug nehmend auf Graffmanns‘ Werk einen neuen Vergleich im Rahmen des Klimawandels vor. Welche Pflanzen aus der Zeit von vor einem Vierteljahrhundert existieren noch heute? Der
kleine Verein der Flora-Freunde möchte sich in Zukunft auch dieser Aufgabe widmen und so wird es 2025 wieder zahlreiche Exkursionen für Naturfreunde geben. Noch heute erinnert an der ehemaligen Apotheke „Zum Einhorn“ eine Gedenktafel des Geschichtsvereins Herborn e.V. an den bedeutenden Botaniker Leers. Im Herborner Museum kann man eines der seltenen Originale der „Flora Herbornenis“ von 1775 aus dem Vorbesitz Karl Löbers finden. Lediglich die alte Bibliothek, im Theologischen Seminar Schloß Herborn, besitzt ein weiteres Exemplar und zusätzlich noch das persönliche Notizbuch von Leers. Die restliche Sammlung Leers, das Hebar, gilt als verschollen in Moskau und Kasan. Vielleicht werden zukünftige Forscher nach dem Verbleib der Unterlagen forschen, aber das steht in den Sternen ….