Rückblick 2025
Pflanzentauschbörse 2025

Pflanzentauschbörse trifft auf essbare Stadt
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich am Samstag den 26.4.2025 die Freunde der Flora Herbornensis e.V. zur Pflanzentauschbörse am Johann-Daniel-Leers-Weg an der Dill. Das Angebot an Pflanzen war groß:
Lungenkraut, Zitronenmelisse, Wolfsmilchgewächse, Katzenminze, blauer Eisenhut, Herzgespann, Gänsefingerkraut, Christrose, sibirische Iris, die Duchesse de Montebello und andere, sowie selbst gezogene Paprika-, Tomaten- und Snackgurkenpflanzen. Da traf es sich gut, dass auch die „Essbare Stadt Herborn“ zur gleichen Zeit ihre Kübel neu bepflanzte. Tomaten-, Gurken- und Paprikapflanzen die bei der Tauschbörse übrig blieben wanderten so gleich weiter in die Beete der Essbaren Stadt Herborn. Die Flora-Freunde boten außer Pflanzen natürlich auch Kaffee,
selbst gebackenen Kuchen und frische Crépes an. Da ließ es sich auch Frau Gronau, die Bürgermeisterin von Herborn, nicht nehmen bei einer Tasse Kaffee mit den Pflanzenfreunden zu plaudern. Sie konnte sich in aller Ruhe das Wildkräuterbeet anschauen. Hier fiel ein Blütenteppich aus blauem „Gundermann“ ins Auge und das „Lungenkraut“ war ein Magnet für zahlreiche Bienen und Hummeln. Alle Wild- und Heilpflanzen gedeihen an der Dill sehr gut und werden im Hochsommer bestimmt wieder viele Insekten mit ihrer Blütenpracht anlocken. Dies freut besonders die Spaziergänger und Radfahrer an der Dill.
Waldlehrpfad Niederscheld Wanderung

Flora trifft Vogelschutzgruppe
Ein gelungener Auftakt für das Jahr 2025 war die gemeinsame Wanderung der Freunde der Flora Herbornensis e.V. mit der Vogelschutzgruppe 1962 e.V. Niederscheld auf dem „Waldlehrpfad“. Gleich 3 sachkundige Führer wurden der Exkursion zur Verfügung gestellt und so staunten die Teilnehmer über die vielfältigen Interessensgebiete der Niederschelder Vogelschutzgruppe. Die exzellente Beschriftung der Bäume und die vielfältigen Schautafeln auf dem „Waldlehrpfad“ lassen erahnen wie viel Arbeit hinter allem steckt. Aber es sind nicht nur die Lehrtafeln die Aufmerksamkeit erlangten, sondern auch das Engagement im Naturschutz. Hier werden z.B. ca. 800 Nistkästen betreut, d.h. gekauft, aufgehängt und jährlich gesäubert durch zahlreiche freiwillige Helfer des Vereins. Seltene alte Obstsorten wurden auf einer Streuobstwiese gepflanzt und gepflegt. Es fallen noch weitere zahlreiche Arbeiten im Laufe des Jahres an und dafür haben sich jeweils kleine Gruppen gebildet, die diese Arbeiten übernehmen. Sei es denn Weidezäune für die Hochlandrinder zu stecken, um den Trockenrasen zu pflegen, oder Mäharbeiten, Apfelsaftpressen mit dem Waldkindergarten, das Schneiden der Obstbäume, die Blumenkübel in Niederscheld zu bepflanzen und zu pflegen, der Bau von Insektenhotels oder das Organisieren von Veranstaltungen. Wahrscheinlich noch viele Dinge mehr. Es war auf jeden Fall sehr interessant sich gegenseitig einmal auszutauschen. Denn das Ziel beider Vereine ist das Gleiche, nämlich der Schutz der Natur und dafür ein breites Publikum zu gewinnen. Hierfür lohnt sich jede Mühe und Engagement, denn es geht um die Zukunft unserer Kinder.
Jahresauftakt Buchvorstellung "Neue Flora Herbornensis"


Buchvorstellung „Neue Flora v. Herborn u. gedenken des 250. Todestags von Johann Daniel Leers
Die Stühle reichten am 28.2.2025 nicht aus, bei der Gedenkveranstaltung anläßlich des 250. Todestages eines der berühmtesten Bürgers von Herborn. Anne Krüger-Zechlin von den „Freunden der Flora Herbornensis e.V. versetzte das Publikum in die Zeit des 18. Jahrhunderts, wo es in Herborn noch Studenten und eine Hohe Schule mit universitären Betrieb gab. Großes Interesse fand ebenso die Neuauflage des Lebenswerkes von Friedrich Graffmann, der auf den Spuren von Leers wandelte. In beiden Büchern steckt viel Zeit, Liebe, Wissen und eine Lebensleistung die ihresgleichen sucht. Leers war ein sehr bescheidener und zurück gezogener Mann in seiner Zeit, von dem man in Herborn damals vermutlich noch nicht einmal wusste, dass er an einem so bedeutenden botanischen Werk arbeitete. Friedrich Graffmann, Lehrer am hiesigen Gymnasium, war sofort fasziniert von der „Flora Herbornensis“. Sie inspirierte ihn
einen gleichnamigen Verein zu gründen und auf Leers Spuren zu wandeln. Karl Löber, ein Heimatforscher aus Haiger, beschäftigte sich ebenso mit dem großen Botaniker Leers. Leers war einer der ersten Wissenschaftler seiner Zeit, der die Pflanzen nach dem Linne’schen System ordnete und er wurde als einer der bedeutendsten Botaniker in Westeuropa bezeichnet. Friedrich Graffmann übersetzte das Buch „Flora Herbornensis“ von Leers aus dem Lateinischen und ergänzte es mit einem Vergleich der Natur- und Kulturlandschaften 1775 zu 2004. Thomas Bachmann von den „Freunden der Flora Herbornensis e.V.“, schlägt Bezug nehmend auf Graffmanns‘ Werk einen neuen Vergleich im Rahmen des Klimawandels vor. Welche Pflanzen aus der Zeit von vor einem Vierteljahrhundert existieren noch heute? Der
kleine Verein der Flora-Freunde möchte sich in Zukunft auch dieser Aufgabe widmen und so wird es 2025 wieder zahlreiche Exkursionen für Naturfreunde geben. Noch heute erinnert an der ehemaligen Apotheke „Zum Einhorn“ eine Gedenktafel des Geschichtsvereins Herborn e.V. an den bedeutenden Botaniker Leers. Im Herborner Museum kann man eines der seltenen Originale der „Flora Herbornenis“ von 1775 aus dem Vorbesitz Karl Löbers finden. Lediglich die alte Bibliothek, im Theologischen Seminar Schloß Herborn, besitzt ein weiteres Exemplar und zusätzlich noch das persönliche Notizbuch von Leers. Die restliche Sammlung Leers, das Hebar, gilt als verschollen in Moskau und Kasan. Vielleicht werden zukünftige Forscher nach dem Verbleib der Unterlagen forschen, aber das steht in den Sternen ….